Auftrag an Gemeinderat

Über eine mögliche Klimaveränderung warnt die Wissenschaft schon lange: Gletscher, die schwinden und mit der Zeit unsere Bäche und Flüsse zu Rinnsalen verkommen lassen; Permafrostböden, die auftauen und Geröll freisetzen; milde Winter, die eine länger anhaltende Schneedecke unter 1500 m nicht mehr zulassen und warme bis heisse, regenarme Sommer, die der Landwirtschaft und der Natur zusetzen. So wird momentan im Kanton viel Holz geschlagen, da die meisten unserer heimischen Baumarten mit der Klimaveränderung nicht klarkommen und erkranken. Der Anstieg des Meeresspiegels durch das Schmelzen der enormen Eismassen der Antarktis und Grönlands wird ganze Küstengebiete (z.B. Bangladesh) unbewohnbar machen und eine langsam einsetzende, aber stetig zunehmende Migration auslösen.

Während man in der Politik immer noch darüber diskutiert, ob die Klimaveränderung tatsächlich so schlimm sei, reagierte eine 15-jährige junge Frau entschlossen. Mit einem simplen Plakat mit der Aufschrift «skolestrejk för klimatet» sass sie über Wochen konsequent vor dem schwedischen Parlament – zuerst alleine. Innerhalb kurzer Zeit schlossen sich ihr immer mehr junge Menschen an, die von unerspriesslichen Diskussionen der politischen Eliten genug hatten. Es handelte sich um die jungen Menschen, die wir gerne als konsumorientiert und politisch uninteressiert bezeichnen. In bemerkenswert rascher Zeit organisierten sie sich und innerhalb eines halben Jahres wurden sie zu einer weltweiten Bewegung. In der Schweiz war die Wahl eines grüneren, jüngeren und weiblicheren Parlaments der vorläufige Höhepunkt. Junge Menschen, Frauen und Parteien mit einer ökologischen Ausrichtung werden immer mehrheitsfähiger. Wenn wir immer davon sprechen, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen sollen, dann ist der Tatbeweis erbracht. Es sollte uns im Gemeinderat eine Pflicht sein, die Argumente der Jugend aufzunehmen und als Gemeinde unseren Beitrag zu leisten.

Die Fraktion der SP wird dem Gemeinderat einen Auftrag einreichen, der verlangt, Massnahmen zu prüfen und zu ergreifen, welche die Umwelt schonen und somit mithelfen, die übermässige Erderwärmung abzuwenden. Diese Massnahmen sollen aber nicht nur vom Gemeinderat entwickelt werden. Ideengeber sollen junge Menschen sein – Schüler/innen und junge Erwachsene, die sich gerne einbringen. Dafür soll eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden.

Es wird immer wieder gesagt, dass die Schweiz zu klein sei, um wirkungsvoll die Erderwärmung aufzuhalten, da es sich um ein globales Problem handle. Was soll den Biberist dazu beitragen? Greta Thunberg hat auch lokal begonnen. Was daraus geworden ist, kennen wir.

Stephan Hug, Gemeinderat

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