Standortqualität: Kanton Solothurn im Mittelfeld der Kantone
Um die Attraktivität der Schweizer Regionen und Kantone zu messen, wurde ein Standortqualitätsindikator entwickelt. Dieser stellt die Attraktivität eines Gebiets dar und basiert auf den folgenden sieben quantitativen Teilindikatoren: Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen.
Standortqualität: Kanton Solothurn im Mittelfeld
Der Kanton Solothurn positioniert sich mit seiner Standortqualität nahe am Schweizer Durchschnitt. Der Kanton Bern erreicht einen tieferen, unterdurchschnittlichen Wert. Im Jurasüdfuss erreicht die Region Solothurn die höchste Standortqualität und positioniert sich praktisch im Landesdurchschnitt. Die hohe Erreichbarkeit von Bevölkerung und Beschäftigten sowie eine hohe Zahl an Fachkräften tragen dazu bei.
Steuern: Kanton Solothurn im Mittelfeld
Aus steuerlicher Sicht positioniert sich der Kanton Solothurn sowohl für natürliche als auch juristische Personen im Mittelfeld. Bern ist unterdurchschnittlich attraktiv. Die Kantone Solothurn und Bern besteuern Einkommen überdurchschnittlich stark. Dieser Standortnachteil wird auch durch die geringe Besteuerung hoher Vermögen in Solothurn nicht wettgemacht. Natürliche Personen tragen in der Region Jurasüdfuss einen überdurchschnittlich hohen Anteil zu den Steuereinnahmen von Kanton und Gemeinden bei.
Über 80% versteuern ein Einkommen unter CHF 80‘000
Die Verteilung des Steuersubstrats nach Einkommensklassen im Jahr 2013 zeigt, dass 43% der Steuerpflichtigen im Kanton Solothurn bzw. 59% im Kanton Bern ein Einkommen von weniger als CHF 40’000 versteuern. 7% bzw. 18% verfügen gar über kein steuerbares Einkommen. Personen mit einem steuerbaren Einkommen über CHF 150’000 machen zwar nur 3% der Steuerpflichtigen in Solothurn aus. Die Statistik der direkten Bundessteuer aus dem Jahr 2012 zeigt, dass der Kanton Bern und in geringerem Mass auch der Kanton Solothurn einen leicht überdurchschnittlichen Anteil der tiefen Einkommensklassen ausweisen.
Vermögen ungleich verteilt
Im Kanton Solothurn besitzen 76% der Steuerpflichtigen kein steuerbares Vermögen und entrichten folglich keine Vermögenssteuer. Demgegenüber bezahlen jene 2% mit einem steuerbaren Vermögen über CHF 1 Mio. 63% aller Vermögenssteuern. Die Vermögensstatistik des Bundes erlaubt wiederum einen kantonalen Vergleich: 2012 war Solothurn der Kanton mit dem grössten Anteil an Steuerpflichtigen ohne Reinvermögen (41%). Ausserdem haben sich von den schweizweit 262’174 Vermögensmillionären (5% der Steuerpflichtigen) verhältnismässig wenige in Solothurn (2%) oder in Bern (4%) niedergelassen. Auch die Entwicklung bei den vermögenden Steuerzahlern ist in anderen Kantonen positiver.
Solothurn mit Nachteilen bei den mittleren Einkommensklassen
Alle Einkommensklassen werden im Kanton leicht überdurchschnittlich besteuert, insbesondere die mittlere Einkommen. Dieses Bild ergibt sich für kinderlose Ehepaare, Alleinstehende sowie Familien mit zwei Kindern. Angesichts der finanziellen Lage und der Struktur des Steuersubstrats ist eine Tiefsteuerstrategie analog derjenigen der Kantone der Zentralschweiz kaum zu realisieren.
Attraktive Besteuerung v.a. für hohe Vermögen
Der Kanton Solothurn hat den Vermögenssteuersatz 2008 und 2012 gesenkt v.a. für jene 10% der Solothurner, die ein steuerbares Vermögen von über CHF 200’000 besitzen. Vermögensteile über diesem Betrag werden heute nur noch mit 1 Promille besteuert statt mit 2.5 Promille wie im Jahr 2007. Im interkantonalen Vergleich ist der Kanton deshalb für hohe Vermögen attraktiv, zumal z.B. der Tiefsteuerkanton Zug auf Vermögensteilen über CHF 486’000 einen Satz von 2 Promille erhebt.
SP: Senkung der Vermögenssteuer ist kein Erfolg
Wie erfolgreich war die Vermögenssteuersenkung? Diese hatte keine positive Auswirkung auf zusätzliche vermögende Neuzuzüger, aber massive Steuerausfällig zur Folge. Leider wird die Steuerstrategie nicht hinterfragt. Dies zeigt, dass die Steuern nicht der entscheidende Faktor sind. Die Tiefsteuerstrategie beim Vermögen geht nicht auf.
SP will mehr Steuergerechtigkeit
Die SP hat 3 Volksaufträge zu einer allfälligen Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III eingereicht. Für die Erstunterzeichnerin Kantonsrätin Susanne Schaffner (Olten) gilt es damit zu verhindern, dass die geplanten Steuersenkungen für Unternehmen auf dem Buckel von Familien und wenig Verdienenden umgesetzt werden. Zudem sollen die Steuerausfälle minimiert und gleichzeitig die Kaufkraft der Familien gestärkt werden. Die SP mehr Steuergerechtigkeit schaffen.